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1989 - Die Wende

Ohne vermessen sein zu wollen, kann man sagen, dass die Karnevalsklubs und -gesellschaften einen wesentlichen Beitrag zur Wende geleistet haben. Waren sie bei ihrer Gründung allenfalls als Ventile für die aufgestauten Emotionen im Volke gedacht, haben sie der Bevölkerung doch wesentlich mehr Mut zum Widerspruch gemacht, als es von verschiedenen Stellen im Nachhinein zugegeben wird.
Aber das Ereignis der Wende hatte für uns zwei Seiten. Eine Reihe von Kostümen und Requisiten waren nun leichter zu beschaffen. Allerdings wurde dafür der Eigenbau von Requisiten immer schwerer, weil die Betriebe nun andere Probleme hatten, als dem Karneval zu helfen.
Das leidige Thema Geld blieb uns erhalten. Es gewann sogar noch mehr an Bedeutung. Die erhoffte neue Spielstätte rückte wieder in weite Ferne und der LIW-Saal, sollte uns ebenfalls verloren gehen.
Aber noch konnten wir unseren Spaß auf der Bühne des LlW verbreiten. Irgendwie waren alle, Aktive wie Gäste, wegen der politischen Veränderungen erleichtert und so wurde unsere Wendenmodenschau zum absoluten Kracher, der mit sehr viel Beifall bedacht wurde.
Klub Gleichgesinnter musste, den neuen Rechtsnormen entsprechend, ein eingetragener Verein mit Satzung und rechtsfähigem Vorstand werden. Die Gemeinnützigkeit musste beantragt werden, Versicherungen mussten abgeschlossen werden, ein Vorstand gewählt und der Verein ins Vereinsregister eingetragen werden und und und...
All diese Dinge mussten trotz teilweisem wendebedingten Ausscheiden von aktiven Mitgliedern erledigt werden. Aber wir haben es geschafft.
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